Meilenstein für Mockritz

Die neuen, erhöht errichteten Mittel- und Niederspannungsanlagen gewährleisten eine hochwassersichere Versorgung des Wasserwerks mit Elektrizität. © Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH 2020

Seit Februar 2017 werden aus dem Jahr 1977 stammende Teile des Großwasserwerks der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz in Mockritz saniert. Nun sind die Bauarbeiten für einen wichtigen Bauabschnitt zur Erneuerung der elektrischen Anlagen sowie großer Teile der Wasseraufbereitung abgeschlossen. Mit einer Kapazität von bis zu 60.000 Kubikmetern pro Tag liefert das Wasserwerk in Mockritz Trinkwasser aus der Elbaue überwiegend in die Landkreise Nordsachsen, Wittenberg und Anhalt-Bitterfeld. Insgesamt investierte das Unternehmen dafür bislang rund 10,5 Millionen Euro.

„Nach 40 Jahren Betriebszeit musste das Wasserwerk Mockritz baulich erneuert und die technische Ausrüstung auf den neuesten Stand gebracht werden. Dabei haben wir auch neue Anforderungen, zum Beispiel des Hochwasserschutzes, beachten müssen“, erläutert Dr. Matthias Standfuß, Leiter Vertrieb und Unternehmensentwicklung der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz und ergänzt: „Mit dieser Modernisierung sichern wir unter Berücksichtigung der Bedarfsentwicklung in unserer Region die Trinkwasserversorgung für die kommenden Jahrzehnte.“ Für die Verbrauchsspitzen des kommenden Sommers ist das Unternehmen entsprechend gerüstet.

Bereits im September 2015 starteten die Planungen für das komplexe Sanierungsvorhaben. Neben dem hochwassersicheren Neubau der Mittel- und Niederspannungsanlagen und Eingriffen in den Baukörper wie der Erneuerung der Absetzbecken und der Filter mit den zugehörigen Zu- und Ableitungen erfolgte auch der Einbau neuer Mess- und Steuerungstechnik. Hans-Ulrich Jahn, Projektingenieur bei der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz und mit der Bauleitung für das Vorhaben betraut, betont: „Die Herausforderung während der gesamten Bauzeit war, dass alle Arbeiten im laufenden Betrieb umzusetzen waren. Die Versorgung der angeschlossenen Trinkwasserkunden musste also trotz der grundhaften Maßnahmen zu jedem Zeitpunkt sichergestellt sein.“ Etwa 25 Fachfirmen, ein großer Teil davon aus der Region, waren in das Bauvorhaben involviert. Ab Herbst 2021 werden nun noch die Außenrohrleitungen erneuert.

Damit schließt sich ein neues Kapitel an die durchaus bewegte Geschichte des Wasserwerks in Mockritz an. Die bereits in den 1940-er Jahren errichtete ursprüngliche Anlage wurde schon 1945 als Reparationsleistung wieder demontiert. Erst 1968 konnte das Werk erneut in Betrieb genommen werden, stieß dann allerdings schnell an seine Auslastungsgrenze. Im Jahr 1977 erfolgte die Ergänzung durch ein zweites, parallel betriebenes Wasserwerk am selben Standort. Dieses sogenannte Neuwerk wurde nun umfassend erneuert.

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