Erneuerung Trinkwasser-Hochbehälter Spiegelsberge

Fortgeschrittene Abbrucharbeiten – Decke, Innenwände und Stützpfeiler sind bereits verschwunden.
Fortgeschrittene Abbrucharbeiten – Decke, Innenwände und Stützpfeiler sind bereits verschwunden.

Bereits im Juni fiel der Startschuss für das Investitionsvorhaben, bei dem die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz die beiden jeweils 5.000 Kubikmeter großen Wasserkammern ihres Trinkwasser-Hochbehälters Spiegelsberge bei Halberstadt erneuert. Auch das zugehörige Schiebergebäude zur Bedienung des Behälters wird im Zuge der Baumaßnahmen umgebaut und modernisiert. Rund 6,9 Millionen Euro investiert das Unternehmen an dieser Stelle in die Sicherheit der Trinkwasserversorgung der Region. Seit 2017 liefen die Planungen für das Bauvorhaben. Bis Herbst 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Der Hochbehälter Spiegelsberge ist Teil des rund 800 Kilometer langen Versorgungssystems der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz, die Trinkwasser aus der Rappbodetalsperre und der Elbaue gewinnt und in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Ostthüringen verteilt. Mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 10.000 Kubikmetern Trinkwasser sichert der Behälter die Versorgung im Raum Halberstadt. Das Bauwerk dient als Zwischenspeicher und gleicht im Bedarfsfall Spitzen im Trinkwasserverbrauch aus. Über eine Fernleitung wird der Speicher mit Trinkwasser aus dem Wasserwerk in Wienrode gespeist. Beide Wasserkammern des Hochbehälters sollen nun nacheinander komplett erneuert werden. „Die Arbeiten sind so abgestimmt, dass immer jeweils eine der beiden Kammern mitsamt der notwendigen Anlagentechnik in Betrieb bleibt und die Trinkwasserversorgung der Region während der gesamten Bauzeit gewährleistet ist“, erläutert Dr. Dirk Brinschwitz, seit dem 1. September 2021 technischer Geschäftsführer der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz. Entsprechend wird auch das Schiebergebäude bei laufendem Betrieb umgebaut.

Im ersten Schritt werden Rasen und Erde, die die Wasserkammern normalerweise bedecken, abgetragen und auf dem Gelände unterhalb des Hochbehälters zwischengelagert. Inzwischen sind die Abbrucharbeiten an der ersten Wasserkammer bereits in vollem Gange. Stehen bleibt dabei nur die Hülle, die dann als Schalung für den Bau der neuen Kammer dient. Die Wasserkammern besitzen eine kreisrunde Grundfläche mit einem Durchmesser von jeweils rund 33 Metern und sind etwa 7 Meter hoch. Sichtbar bleibt zu guter Letzt davon wenig, denn der Bau verschwindet wieder unter einer Schicht Erde und wird neu begrünt. Laut Planung sollen die Arbeiten an der ersten Wasserkammer im Sommer 2022 abgeschlossen sein. Nach einer gründlichen Reinigung und der Freigabe durch das Labor wird sie dann in den Regelbetrieb gehen und befüllt. Anschließend starten die Bauarbeiten an der zweiten Wasserkammer.

Die Erneuerung des Hochbehälters Spiegelsberge ist eingebettet in ein langfristiges Entwicklungskonzept, das auch Rahmenbedingungen wie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die demografische Entwicklung im Versorgungsgebiet oder die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung vor Ort einrechnet. Jan Wollenberg, kaufmännischer Geschäftsführer des Unternehmens, streicht zudem heraus: „Nur über stetige und konsequente Investitionen können die Sicherheit und hohe Qualität der Trinkwasserversorgung gewährleistet werden, die unsere Kundinnen und Kunden auch zukünftig von uns erwarten.“ Nachdem der Trinkwasserabsatz nach 1990 über lange Jahre kontinuierlich gesunken war, verzeichnet das Unternehmen seit einigen Jahren wieder einen steigenden Absatz. Für extreme Absatzspitzen sorgen zudem immer öfter besonders heiße oder trockene Phasen in den Sommermonaten. Um den damit einhergehenden Herausforderungen begegnen zu können, investiert die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz allein in diesem Jahr mehr als 13 Millionen Euro in ihre Anlagen für die Gewinnung und Aufbereitung sowie den Transport des Trinkwassers.

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