Wassersparen

Publikation des Umweltbundesamtes

Wassersparen ist ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz – diese umweltbewusste Einstellung der Verbraucher begegnet uns immer wieder. Doch so einfach ist es nicht. 

Durch neue Technologien, sparsames Verhalten und die geänderte Bevölkerungsstruktur (demografische Entwicklung) sank der Wasserverbrauch aller Deutschen von rund 144 Litern pro Person und Tag im Jahr 1991 auf nur noch 121 Liter pro Person und Tag im Jahr 2010 (www.destatis.de) Betrachtet man das Versorgungsgebiet der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH so sind es sogar nur noch rund 90 Liter pro Tag, die eine Person verbraucht. Wobei man eigentlich von „gebraucht“ sprechen muss, denn Wasser wird nicht verbraucht, es befindet sich in einem ständigen Kreislauf. Wurde es durch den Menschen genutzt, wird es gereinigt und in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt um später wieder von neuem zur Verfügung zu stehen. 

Sinkende Wasserabnahme beeinflusst Qualität

Der dramatische Gebrauchsrückgang wirkt sich problematisch auf die Trinkwassernetze aus. Sie sind bemessen für einen spezifischen Verbrauch. Sinkt dieser, verlängert sich die Verweildauer des Wassers im Netz. Da Trinkwasser aber nicht steril sondern ein verderbliches Lebensmittel ist, erhöht sich der Aufwand der Wasserversorger, um die Trinkwasserqualität wie gewohnt aufrecht zu erhalten. Leitungen müssen vermehrt gespült werden, die längere Verweildauer wird durch einen erhöhten Einsatz von Aufbereitungschemikalien ausgeglichen. Dieser größere wirtschaftliche Aufwand wirkt sich kostentreibend aus, eine Schonung der Ressourcen dagegen findet nicht statt. 

Ein Schutz der Wasserressourcen ist hinsichtlich der Menge auch gar nicht notwendig, denn Deutschland ist ein wasserreiches Land. Nur drei Prozent des verfügbaren Wasserdargebotes wird durch die öffentliche Wasserversorgung genutzt. Stattdessen benötigen die Wasserversorger qualitativ hochwertige Rohwasserressourcen, das heißt der Schutz der Gewässer vor äußeren Einflüssen steht im Vordergrund der Bemühungen. Denn je sauberer ein Rohwasser ist, desto weniger Aufwand muss zur Trinkwasseraufbereitung betrieben werden. 

Überlegen, wo man spart

Trotz allem gibt es aber einen relevanten Zusammenhang zwischen Umweltschutz und Wassersparen, das virtuelle Wasser. Erst in der Betrachtung der globalen Wasserströme wird deutlich, an welcher Stelle ein ressourcenschonender Umgang wirklich Einfluss auf den Wasserhaushalt hat. Auch wenn wasserreiche Länder ihr Wasserdargebot nicht „exportieren“ können, so können ihre Bewohner doch durch einen bewussten Umgang mit wasserintensiven Produkten aus wasserarmen Ländern einen Beitrag zum Ressourcenschutz leisten.

Darüber hinaus lässt sich natürlich auch vor Ort noch einiges verbessern:

  • Warmwasserverbrauch reduzieren, wenn die Energie, die zum Heizen des Wassers aufgewendet wird, aus endlichen, nicht regenerativen Ressourcen stammt
  • Leitungswasser statt Flaschenwasser trinken, das spart Verpackungsmüll und Transportkosten

Zuletzt aktualisiert am 04.09.2017 von .

Zurück

Sie haben weitere Fragen?